Rückblick VHS-Kurs "Bushcraft und Survival" für Jungs (und ihre Väter) mit Wildnisübernachtung

Mit schwüler Hitze war der Sommer endlich da und machte uns auf der steilen Wanderung vom Neckarufer bis hinauf zur Felsenhütte ganz schön zu schaffen.

 

Oben angekommen stärkten wir uns mit einer Brotzeit und begutachteten den tollen neuen Quellbrunnen, den freiwillige Helfer in harter Arbeit in den Hang gemauert hatten.

 

Mit Brennholzsammeln, Messerkunde und Lagerbau verging der Tag, bevor es galt verschiedene Techniken des Feuermachens auszuprobieren und unser Kochfeuer ordentlich auf Temperatur zu bringen.

Brotfladen von der Muurikka-Pfanne waren die Beilage zu einem feurigen Chili con Qunioa, das ohne Fleisch (und ohne Kühlmöglichkeiten) auskam.

Anschließend ließen wir uns Brennnesselchips munden, die bei einem jungen Teilnehmer eine wahrhafte Euphorie auslösten, die sich auch am nächsten Tag durch keine Nesselschmerzen beim Pflücken bremsen ließ.

 

Nach einem heißen, anstrengenden Tag krochen wir alle nach Einbruch der Dunkelheit in unsere Schlafsäcke und lauschten den Tiergeräuschen der Nacht. Felix und Sebastian hatte ihre eigenen Plätze für Iso- oder Hängematte im Wald gefunden. Die jüngeren Buben lagen mit ihren Vätern in luftigen Unterständen zwischen den Eichen und Buchen.

Ich hatte mir als zentrale Anlaufstelle für nächtliche Bedenken ein Fleckchen nahe der Hütte ausgesucht und lag mit Blick auf einen atemberaubenden Sternenhimmel auf der Wiese. Ängste in der Nacht kamen bei diesen Teilnehmern aber nicht auf, da konnten die Eulen rufen und die anderen Waldtiere rascheln und schmatzen so viel sie wollten.

 

Der nächste Tag begann früh und kulinarisch mit Apfelpfannkuchen vom Lagerfeuer, die uns mit Walderdbeermarmelade hervorragend schmeckten. Dem Tee aus Wildkräutern wurde durch einen Jungen eindeutig ein richtiger Teegeschmack bestätigt, bevor wir mit Lupen als Brenngläser eine weitere Feuertechnik probierten.

Beim Bogenschießen übten wir im schattigen Forst unsere Zielgenauigkeit (denn weitere Brennnesselchips waren an die entscheidenden Treffer gebunden). Unter den Anfeuerungen unseres Brennnesselliebhabers fanden letztendlich die Pfeile ihr Ziel und wir frittierten eine neue Ladung Chips über der Glut.

 

Der Heimweg ging nur noch bergab und bereitete wenig Mühen. Nach zwei harten und heißen Tagen hatte jeder aber auch schon sein Werk mehr als vollbracht (ein Junge dokumentierte 17.000 Schritte allein am ersten Tag auf seinem Zähler).

 

Ich hoffe allen neuen und altbekannten Kursteilnehmern hat die Zeit im Odenwald genauso viel Spaß gemacht wie mir. Vielen Dank an die fleißigen und mutigen Jungs, genauso wie an die sympathischen und interessierten Väter und natürlich an Seb, der mich ein weiteres Mal bei meinen Outdoor-Unternehmungen unterstützt hat.

 

PS: Ich hatte zwei Zeckenbisse. Wie viele hattet ihr?