Der Restrhein bei Istein hatte ganz schon Zug und überraschend viel Wasser. Passend begrüßte uns ein bisschen Regen, als wir - meine Kollegin Maria aus Dresden und ich - am Treffpunkt ankamen. Der Rest der Truppe waren wie erwartet nette Leute mit viel Outdoorkompetenz aus ganz unterschiedlichen Bereichen (Alpin, Segeln, Kajak, BW-Ausbilder für Späher usw.) und Reiseerfahrung rund um den Globus. Erlebnispädagogen und Umfeld halt.
Das Lehrteam von Zwerger und Raab kannte ich schon von anderen (Kanu-)Lehrgängen und ich freute mich Christiane und Roland wieder zu treffen.
Die ersten beiden Tage standen im Zeichen des Auffrischens der Paddel- und Rettungstechnik, Strömungslehre, rechtlicher und logistischer Fragen im Umgang mit Gruppen auf dem Wasser und allen anderen Herausforderungen, mit denen ein Kanuguide konfrontiert werden könnte. Ein längere Tour mit wechselnder Leader-Rolle stand auch auf dem Programm.
Am dritten Tag direkt an den Isteiner Schwellen drehte sich alles ums Retten und Bergen im leichtem Wildwasser, Treideln, Manöver und Schwimmen in der Strömung etc.
Als wir uns gerade aufs Wurfsacktraining einstimmten, zeigte sich direkt, wozu WW-Rettungstechniken nötig sind: 3 Canadier mit unzureichend ausgerüstet und kaum erfahrenen Paddlern kenterten in den Schwällen. Ein Boot trieb quer in die Felsen an der Kante, die beiden anderen kamen kieloben auf uns zu. Material war erstmal zweitrangig und wir brachten mehrere Personen aus der Strömung auf eine Insel, bevor es gelang das havarierte Kanu über die Felsen zu drehen und den Paddler an Land zu bekommen.
Auch das meiste Material, v.a. die Canadier und Gepäcktonnen sammelten unsere Boote noch ein, während die andere Kurshälfte die letzten Leute sicherte.
Ein paar Schwimmwesten gingen verloren - kein Wunder, wenn man sie sinnlos im Kanu herumliegen lässt.
12 Schutzengel hat man nicht immer. Wir alle haben daraus gelernt.
Nach der erfolgreichen echten Rettung, folgten weitere Übungen und letztendlich hielten wir unsere Urkunde in Händen.
Vielen Dank und beste Grüße an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich unsere beiden Instructors. Ihr wart ein geiler Haufen!
PS: Danke an Manuel für die Fotos.
