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Kurpfälzer Mu-Err-Pilze

An einigen toten Holunderstämmen entdeckten wir Judasohren. Die Außenseite ist leicht pelzig; auf der Innenseite erkennt man die ohren- oder muschelartige Form.

Sie schmecken eigentlich nach sehr wenig und entsprechend lohnt es sich sie erstmal zu trocknen. Schwarz und verschrumpelt - wie im Asia-Shop zu kaufen - sehen sie nicht mehr wie Ohren aus. Vor dem Verzehr legt man sie in mit Sojasauce oder anderer Würze vermischtem Wasser ein und sie quellen wieder zu ihrer Ohrenform auf. Nur jetzt mit mehr Geschmack. Direkt trocken in die Suppe geht natürlich auch. Auf jeden Fall aber klein schneiden (bzw. im trockenen Zustand bröseln), sonst kaut man ganz schön lange an so einem Waldknorpel.

 

Dieser Artikel allein reicht nicht zur Bestimmung. Wie immer bei Pilzen sollte man sich ausreichend informieren oder die Pilze begutachten lassen. Solange man aber von Holunder gepflückt hat, kenne ich zumindest in unseren Breitengraden keine gefährlichen Doppelgänger. Trotzdem lieber Vorsicht walten lassen.

 

Der Zusammenhang zum Holunder lässt sich auch aus dem Namen "Judasohr" ableiten, da Judas Ischariot sich nach seinem Verrat an Jesu an einem Holunder erhängt haben soll.

 

PS: Während die Pilze an unserem Küchenfenster aufgefädelt trocknen, bin ich in der weiteren Recherche noch auf ein Video mit allerlei Infos gestoßen, die über mein bisheriges Wissen weit hinaus gingen: https://www.youtube.com/watch?v=hjejsjN37S0